Psychologische Tricks

Psychologische Tricks

· 1.670 Wörter · 9 Minuten Lesezeit Gedanken Leben

Du hast vielleicht bemerkt, dass die interessantesten und nützlichsten psychologischen Tricks nicht in der Schule unterrichtet werden. Die gute Nachricht ist: dieser Artikel beschreibt einige davon. In diesem Artikel beschreibe ich fünf psychologische Tricks, mit denen du leichter das erreichen kannst, was du dir vom Leben wünschst. Diese Tricks sind besonders nützlich in jeder Art von Szenario, in dem du versuchst, jemanden zu überzeugen.

Emotionales Gewicht

Es hat mit einem sehr verbreiteten Wort zu tun, das du jeden Tag verwenden. Das Wort lautet „aber“. Was die Leute bei diesem Wort nicht erkennen ist, dass alles, was danach in einem Satz kommt, das gesamte emotionale Gewicht trägt. Die Leute verwenden es meist falsch. Wenn sie gemischte Nachrichten haben, dann neigen sie dazu, zuerst die Guten und dann die Schlechten zu nennen. Aber genau so solltest du es nicht machen, wenn du möchtest, dass jemand mit einem positiven Gefühl zurück bleibt. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Freund lädt dich ein, aber du kannst an dem Termin nicht. Die meisten Leute sagen so etwas wie: „Oh man, ich würde gerne kommen. Ich freue mich sehr über die Einladung, aber ich schaffe es heute Abend nicht“. Es ist nicht schlimm, aber die ganze emotionale Betonung liegt auf der Tatsache, dass man es nicht schafft. Wenn du den Satz einfach umstellst und sagst: „Oh, ich schaffe es heute Abend leider nicht, aber ich wäre gerne gekommen. Ich freue mich sehr über die Einladung“. Plötzlich liegt der Schwerpunkt emotional auf der Tatsache, dass du dankbar bist, dass du gerne gekommen wärst. Du wirst mehr Einladungen bekommen. Die andere Person wird sich besser fühlen. Stelle in jedem Szenario mit gemischten Nachrichten das Positive immer ans Ende.

Kreise

Doppelbindung

Die findet man überall. Das erste, worauf du achten solltest, ist ihre Verwendung in einer Verkaufssituation, möglicherweise zu deinem Nachteil. Du möchtest ein Auto kaufen, gehst durch den Ausstellungsraum und ein Verkäufer fragt dich: „Möchtest du Eines mit Lederausstattung oder Stoffbezügen kaufen“? Vielleicht möchtest du dein Auto gar nicht dort kaufen. Vielleicht möchtest du eine andere Marke. Vielleicht möchtest du nur schauen. Aber in diesem Moment geht es nur noch um die Wahl, welches der Autos du kaufen möchtest. Dem Verkäufer ist es egal, ob es sich um Stoff oder Leder handelt. Sei dir dessen bewusst. Bei hartnäckigen Menschen kann man es tatsächlich zum eigenen Vorteil einsetzen. Oder in einem Szenario, in dem du versuchst jemanden zu überzeugen, etwas zu tun. Vielleicht etwas, für das die Person nicht sofort offen ist. Der beste Weg ist die Verwendung einer „Doppelbindung“. Es geht folgendermaßen. Du sagst: „Schau, ich weiß, dass du diesbezüglich wahrscheinlich skeptisch sein wirst, und ganz ehrlich, wenn du es nicht wärst, würde ich denken, dass etwas mit dir nicht stimmt“. Wenn du das tust, erzeugst du eine sehr interessante „Doppelbindung“. Wenn die Person mit dir übereinstimmt, dann leitest du das Gespräch und erklärst ihr, warum du skeptisch bist und warum die Person dieser Sache gegenüber skeptisch sein sollte. Aber auch, warum du letztendlich der Sache trotzdem aufgeschlossen gegenüber stehst. Wenn die Person nicht mit dir übereinstimmt - also nicht skeptisch ist - dann wird sie vielleicht sagen: „Warum, ich bin doch gar nicht skeptisch“, zumindest wird sie dies aber denken. Und die andere Person wird in dieses Gespräch gehen und versuchen, sich selbst davon zu überzeugen, offen zu sein. Das kann sehr nützlich sein, wenn du jemanden von etwas überzeugen willst. Es geht dabei um die Beschränkung auf zwei Alternativen, die beide nützlich für dich sind.

Visualisierung

Dies ist eine Methode, mit der man für sich selber unglaubliche Dinge erreichen kann. Was wir aber nicht sofort erkennen ist, dass die Bilder, die durch unsere eigenen Worte in den Köpfen anderer Menschen entstehen, genauso kraftvoll sind. Einer der effektivsten Tipps dazu bezieht sich auf Vorstellungsgespräche. Das Ende eines Vorstellungsgesprächs kann ein guter Moment für die Anwendung dieser Methode sein. Wenn du gefragt wirst: „Haben sie Fragen zum Unternehmen“, dann antworte: „Ja, habe ich tatsächlich“. Nehmen wir mal an, das Gespräch lief gut. Dann frage: „Nach einem Jahr bei ihnen blicken wir zurück. Was hätte ich in diesem Jahr tun müssen, damit sie das Gefühl haben, einen großartigen Mitarbeiter eingestellt zu haben“? Wenn deine Gesprächspartner das beantworten, dann gehen sie es in Gedanken durch und beantworten deine Frage. Sie listen alle Eigenschaften auf, die du hättest haben müssen. Sie visualisieren für sich, dass du den Job bekommen hast und was du an Erfolgen erzielt hast. Wenn es anschließend darum geht den Job zu besetzen, rate mal, wer ganz oben auf der Liste steht? Deine Gesprächspartner habe schon durchgespielt, dass du einen tollen Job machst.

Diese Methode bietet viele Anwendungsmöglichkeiten. Wenn es irgendwo bei einem Club mal einen Türsteher gibt der dich nicht hinein lässt, frage Folgendes: „Haben sie jemals eine Ausnahme gemacht“? Dies zwingt sie, im Kopf nach Bildern von Zeiten zu suchen, in denen sie eine Ausnahme gemacht haben. Wenn du dich verabredest oder du möchtest, dass dich jemand mag, erzeuge positive Bilder von dir im Kopf des Gegenüber, selbst wenn es etwas ist, das niemals passieren wird, das aber positiv ist und gut für deine zukünftige Beziehung. Ein erstes Date ist normalerweise sehr unverbindlich. Für ein zweites Date schlägst du vielleicht Folgendes vor: „Okay, unser erstes Date in der Bar war großartig. Als Nächstes machen wir eine Luxuskreuzfahrt. Wir fahren übers Mittelmeer. Wir werden an tollen Stränden herumlaufen und wahrscheinlich rechtzeitig zum Beginn der Arbeitswoche wieder zurückfliegen“. Richtig, es ist Gealber, über das man lachen kann. Dein Date kann mitmachen und die Geschichte erweitern, oder du selber machst das. Der Punkt ist, dass diese Person jetzt ein Bild im Kopf hat, das Spaß macht und das sie mit dir verbindet. Jede Art positiver Bilder, die du mit dir selbst darin erzeugen kannst, wird sehr nützlich sein, um die Leute dazu zu bringen, dich zu mögen.

Framing

Fast jeder macht das falsch. Dabei ist es so einfach: Es gibt einen Ich-Rahmen und einen Du-Rahmen. Die meisten Menschen sprechen im Ich-Rahmen. Man kann es im Allgemeinen daran erkennen, dass sie das Wort „Ich“ oft verwenden. Wenn du andere überzeugen möchtest, dann solltest du einen Du-Rahmen verwenden. Es dreht sich alles um den Du-Rahmen, selbst wenn der Ich-Rahmen höflich formuliert ist. Zum Beispiel in Anfragen, in denen es heißt: „Es würde mir viel bedeuten, wenn du X, Y oder Z für mich tun könntest. Ich liebe deine Artikel“. Das klingt zwar nett, höflich und süß, aber keineswegs überzeugend. Viel effektiver ist es, wenn ich Dinge für jemanden tun soll, der sich bemüht, „du“ zu verwenden. In dem Fall bin dann natürlich ich gemeint. Jemand hat zum Beispiel einen Artikel geschrieben und sagt: „Ich habe diesen Artikel geschrieben. Es würde mir viel bedeuten, wenn du ihn mit deinem Publikum teilen könntest“. Stattdessen hätte er sagen können: „Ich habe diesen Artikel speziell für dein Publikum geschrieben. Er ist so aufgebaut, dass mehr Aufmerksamkeit auf deine Inhalte gelenkt wird. Kein Druck, aber wenn du es teilen willst, könnte es dir sehr helfen“. In beiden Fällen könnte es sich um den gleichen Artikel handeln. Es kann viel überzeugender sein, wenn es mit Bezug auf die Vorteile für mich dargestellt wird. Ich denke, wenn wir als Kinder aufwachsen und mit Eltern und Lehrern zu tun haben, dann erwarten wir, dass sie Dinge für uns tun wollen. Und wenn wir dann in die Welt hinausgehen und Fremde sich nicht so verhalten wie Eltern oder Lehrer, dann ist das für manche Menschen ein Schock. Gewöhne dich an diesen Du-Rahmen und nicht an den Ich-Rahmen.

Sich rar machen

Es ist wirklich einer der wichtigsten psychologischen Faktoren, um Begierden zu erzeugen. Wir werden verrückt, wenn wir das Gefühl haben, dass dies unsere letzte Chance ist, etwas oder jemanden zu haben. Was auch immer es ist. Das Problem dabei ist, dass wir uns extrem verfügbar machen, wenn wir wirklich etwas in unserem Leben wollen. Wir zerstören das Bild begrenzter Verfügbarkeit. Ich meine explizit nicht, du sollst Knappheit vortäuschen, Vorhaben erfinden oder so tun, als ob du nicht den Menschen in deinem Leben zur Verfügung stehst, die daran interessiert sind, Zeit mit dir zu verbringen. Wenn zum Beispiel deine Freunde dich am Mittwoch fragen, ob du mit ihnen am Freitag ausgehen willst, aber eigentlich gibt es diese spezielle Person, für die du diesen Tag eigentlich freihalten willst, doch es gibt keine Verabredung, dann sage deinen Freunden zu und verpflichte dich, diese Zusage auf jeden Fall einzuhalten. Ich verspreche dir, wenn diese spezielle Person dich am Donnerstag kontaktiert und fragt: „Hast du am Freitag schon was vor“, und du sagst wahrheitsgemäß: „Ich kann nicht, weil ich seit gestern eine Verabredung mit Freunden habe, aber ich schätze die Einladung und wäre gerne mit dir ausgegangen”, dann wird sie sich in der nächsten Woche schon am Dienstag oder Mittwoch bei dir melden, weil sie dann deine Zeit mehr schätzt. Beachte bei deiner Antwort die korrekte Verwendung von „Emotionalem Gewicht“. Wenn du nach einem Job suchst, versteife dich nicht auf diesen einen Job, den du unbedingt haben willst. Es kann sehr wichtig für dich sein, diesen einen Job zu bekommen, und das kannst du auch so sagen, aber setze deine Suche nach einem Job unbedingt auch woanders fort. Das passierte kürzlich in meinem Unternehmen. Wir suchten nach einer Möglichkeit, jemanden in einer Art Testphase einzustellen, und diejenige hat die Position bekommen, indem sie sagte: „Schau, ich habe noch ein anderes Jobangebot. Ich muss bis zum nächsten Donnerstag Bescheid wissen, sonst muss ich den anderen Job annehmen. Ich möchte den Job lieber bei euch, ich würde ihn wirklich sehr gerne haben“. Dies setzte uns unter Druck und wir entschieden uns dann auch, diese Person einzustellen. Hätten wir das sonst auch getan? Ich weiß es nicht. Der Punkt ist: Knappheit ist unglaublich wichtig, um Menschen zu beeinflussen. Das funktioniert bei mir und es funktioniert bei allen anderen auch. Täusche es nicht vor, aber lasse zu, dass dein Zeitplan mit Dingen gefüllt wird, die dich etwas knapper und nicht zu 100% verfügbar machen.