Sich (nicht) zum Affen machen

Sich (nicht) zum Affen machen

· 440 Wörter · 3 Minuten Lesezeit Gedanken

Wenn man von der Gültigkeit der Evolution überzeugt ist, dann hat man vermutlich eine ungefähre Vorstellung davon, wie die Entwicklung des Menschen ausgehend von einfachen organischen Verbindungen aussah. Es hat lange gedauert, aber unzweifelhaft ist die Evolution heute beim Menschen angekommen. Also kann man gedanklich die Zeitachse verlängern und sich fragen: “Wie könnte es weitergehen?”

Die menschliche Evolution

Wenn der Mensch und seine evolutionären Nachfahren es schaffen, sich dem Aussterben zu entziehen, dann ist eine Situation denkbar, in der diese Wesen genau wie wir heute zurückschauen. In dieser Rückschau nähmen wir Menschen dann vielleicht eine ähnliche Rolle ein, wie aus unserer Sicht heute die Affen oder deren Vorfahren.

Angesichts der Probleme, die sich der Mensch hier auf der Erde selber schafft, scheint allerdings nicht mehr genug Zeit zu bleiben. Die Wahrscheinlichkeit für die Option “Aussterben” scheint von Tag zu Tag größer zu werden. Der Mensch wird seine Weiterentwicklung wohl kaum der biologischen Evolution überlassen, denn würde das nicht zu lange dauern? Zudem scheint der Evolutionsdruck beim Menschen immer geringer zu werden. Er wird nachhelfen oder gar versuchen zu steuern. Wahrscheinlich wird er die Technik benutzen. Aber was könnte die Richtung sein, was das Ziel?

Hochkomplexe organische Lebensformen sind sehr zerbrechlich und zumeist an ein Lebensumfeld gebunden, dass in den meisten seiner Parameter keine großen Schwankungen verträgt. Dies sind denkbar ungünstige Bedingungen, um größtmögliche Überlebenschancen zu haben. Die natürliche Evolution wird ihn vermutlich nur immer besser an seine tatsächliche Umgebung anpassen, aber nicht darauf vorbereiten, was zweifellos kommen wird: radikale Veränderungen.

Im Moment geht es erst mal “nur” um das Überleben in den nächsten paar Jahren. Aber irgendwann - sollte es mit dem Vermeiden des Aussterbens tatsächlich klappen - werden die Nachkommen der Menschen zuerst ihren Planeten, und dann auch ihr Sonnensystem verlassen müssen, um zu überleben. Aber wenn sie das schaffen, dann besteht kein Grund zur Annahme, dass sie da draußen alleine sein werden. Wie diese Anderen hat auch sie die Notwendigkeit getrieben, zu überleben. Keine günstigen Umstände für ein friedfertiges und kooperatives Zusammentreffen, wenn das Ziel die Verringerung von Risiken bei der Erreichung dieses Überlebens-Ziel sein muss.

Aus diesen Überlegungen können ein paar weitere abgeleitet werden:

  • wir sollten aufhören, uns irgendwie außerhalb unseres Sonnensystems bemerkbar zu machen
  • die natürliche Evolution hilft dem Menschen nicht beim Überleben außerhalb seines angestammten Lebensraums, was aber später erforderlich wäre
  • auf absehbare Zeit ist der Planet Erde der einzige Lebensraum, der uns zur Verfügung steht, wir sollten deshalb zu unserem eigenen Wohl viel besser damit umgehen

Wenn nur einer dieser Punkte missachtet wird, dann sind wir irgendwann nicht die Affen, sondern die Dinosaurier.